
Umwelt
Natur- und Umweltschutz
Bei großen Bauprojekten der DB spielt der Schutz von Natur und Umwelt von Anfang an eine bedeutende Rolle. Bereits zu Beginn der Planungen werden die Eingriffe in die Natur, die durch das Bauvorhaben entstehen könnten, untersucht und für die weitere Planung berücksichtigt. Unvermeidbare Eingriffe in den Lebensraum von Tieren und Pflanzen werden durch entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert.
Im Frankfurt spielt der Umweltschutz eine besondere Rolle: In großen Städten herrscht ein großer Flächendruck und Grünflächen müssen, sowohl zur Förderung der Biodiversität in der Stadt als auch zur Erhaltung der Lebensqualität, geschützt werden. Ziel des Projektes ist es, die Eingriffe in städtische Grünflächen so gering wie möglich zu halten. Zugleich werden die unvermeidbaren Eingriffe in den Lebensraum von Tieren und Pflanzen durch entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert. Dabei wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt geprüft, wie sinnvolle Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in Frankfurt erfolgen können.

In einem ersten Schritt wurde eine sogenannte Faunistische Planungsraumanalyse durchgeführt. Diese soll ermitteln, welche Artgruppen im späteren Verlauf kartiert werden müssen, in welchem Umfang und mit welcher Methodik. Hierzu werden zum einen bereits bestehende Erfassungen von Arten herangezogen, aber auch die Strukturen im Planungsraum betrachtet, sprich: Eignet sich ein Bereich als Lebensraum für eine bestimmte Artgruppe.
Denn bei streng. bzw. besonders geschützten Arten sind nicht nur die Tiere selbst, sondern auch ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten geschützt.
Für den Bereich zwischen der Main-Neckar-Brücke und der Hanauer Landstr. wurden folgende Artgruppen identifiziert, die zu kartieren sind:
- Säugetiere (Fledermäuse)
- Reptilien
- Vögel
Transektkartierung mit Fledermausdetektor und Wärmebildkamera
Fledermäuse gehören zu den besonders bzw. streng geschützten Arten und sich nach Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Neben den
Zur Abschätzung der Bedeutung des Vorhabenbereichs als Jagdhabitat für Fledermäuse sowie zur Untersuchung möglicher bedeutender Leitstrukturen wird im Planungsraum eine Transektkartierung mit Fledermausdetektor durchgeführt. Hierzu werden an mehreren Terminen zwischen April und August detektorgestützte Erfassungen durchgeführt.
Das Untersuchungsgebiet wird von Sonnenuntergang bis Mitternacht mit einem Ultraschall-Detektor transektförmig abgelaufen, wobei an geeigneten Stellen 5-10 Minuten angehalten wird. Im Anschluss an die Kartierung kann der Detektor ergänzend stationär an geeigneten Stellen aufgestellt werden. Dieser zeichnet selbsttätig bis zum nächsten Morgen Fledermausrufe auf. Die Rufaufnahmen werden dann in eine Software eingespielt und die Fledermausart anhand der Aufnahmen bestimmt.
Lokalisation von Baumhöhlen
Neben den Horsten werden auch Baumhöhlen langfristig von europäischen Vogelarten als Fortpflanzungs- aber auch als Ruhestätte außerhalb der Brutzeit genutzt. In den meisten Fällen werden diese Baumhöhlen von den Vögeln (Spechte) selbst geschaffen. Nur ein sehr geringer Anteil dürfte durch ausschließlich natürliche Faulungs- und Verfallsprozesse entstehen. Eine Vielzahl von europäischen Vogelarten, aber auch andere Tiergruppen wie die Fledermäuse sind Nachfolgenutzer von Spechthöhlen, soweit sie in Größe und Struktur für die einzelnen Arten geeignet sind.
Für dieses Projekt ist insbesondere der Bereich ab der Mühlbruchstraße bis zu den Vorlandbrücken relevant. Die Erfassung erfolgt in der laubfreien Zeit, so dass die Stämme und Starkäste weit nach oben eingesehen werden können.
Bauwerksüberprüfung
Zusätzlich erfolgen im Rahmen der Transektbegehungen Bauwerksüberprüfungen sämtlicher zu erneuernder bzw. zu sanierender Bauwerke. Risse und Hohlräume in Brücken und Gebäuden sind für Fledermäuse ideale Winter- und Sommerquartiere. Brücken sind daher im Rahmen der Transektbegehungen auf Fledermausbesatz anhand von Kotspuren, Fettanhaftungen oder auf anwesende Tiere zu überprüfen.
Für schwer zugängliche Spalten bzw. Hohlräume ist der Einsatz einer Endoskopkamera notwendig. Der zusätzliche Einsatz einer Wärmebildkamera erleichtert dabei die visuelle Beobachtung der Raumnutzung anwesender Fledermäuse sowie An- und Abflüge an potenziellen Quartierstandorten und erleichtert die Suche nach potenziellen Hangplätzen.
Sichtbeobachtung Reptilien
Der Gleisbereich im Raum Frankfurt ist in vielen Bereichen bekanntermaßen Lebensraum von Reptilienarten wie die Mauer- und Zauneidechse.
Zur Erfassung der Reptilien werden vorhabenrelevanten Arten Mauereidechse und Zauneidechse im gesamten Plangebiet mittels Begehungen entlang der Gleisränder erfasst.
Diese finden viermal im Aktivitätszeitraum der Eidechsen zwischen März und September statt. Mithilfe der Sichtbeobachtung ist es dann möglich, eine genauere Verortung besiedelter Reptilienhabitate zu erreichen.
Revierkartierung Brutvögel
Zur Erfassung der Vogelarten mit einer besonderen Planungsrelevanz wird im 25 m-Radius zur Trassenachse eine flächendeckende Revierkartierung durchgeführt.
